Die Modifizierung eines alternativen Domlagers

Die Domlager (neue Ausführung) der Ro 80 Federbeine vorn sind leider nicht mehr als neues Ersatzteil erhältlich, unterliegen jedoch einem Verschleiß, der in vielen Fällen eine Ersatzlösung verlangt.

Das Domlager überträgt die Radlast hauptsächlich vertikal an die Karosse und ermöglicht zum einen eine Drehbewegung des Federbeins gegenüber der Karosse beim Lenken sowie zum weiteren wird beim Ein- und Ausfedern die erforderliche Winkeländerung zur Vertikalen ermöglicht. Beim originalen Domlager ist deshalb zur Befestigung der Kolbenstange des Stoßdämpfers am Domlager zentral eine Buchse mit 12 mm Bohrung angebracht. Diese Buchse ist in ihrer unsichtbaren Länge als Kugelgelenk innerhalb des gummierten Außengehäuses ausgeführt und ermöglicht somit ähnliche Bewegungen wie das menschliche Hüftgelenk.

Als Ersatz für das nicht mehr lieferbare Originalteil dient hier ein zu modifizierendes Domlager vom E 90 BMW. Vom Originalteil unterscheidet sich das Alternativteil vor allem durch:

  • Bauhöhe um etwa 1 cm größer
  • geringe vertikale Traglast des Rillenkugellagers
  • 3- anstelle 4-Lochflansch zur Befestigung an der Karosse
  • Kein Kugelgelenk wie menschliche Hüfte, sondern lediglich Rillenkugellager zur Verdrehung beim Lenken
  • lediglich ein Gummigelenk zur Winkelveränderung
  • fehlende Bauhöhe des Rillenkugellagers zur Aufnahme der Kolbenstange des Stoßdämpfers
  • nach unten offenes Rillenkugellager, welches ungeschützt der Umgebung der vorderen Radhäuser ausgesetzt ist

Die größere Bauhöhe führt dazu, dass unser Ro an der Vorderachse um etwa 1 cm höher gelegt wird. Diese Veränderung wird geduldet, auch weil nicht auszuschließen ist, dass nach 40 Jahren die Federn sowieso schlaffer geworden sind und das Fahrzeug haben absinken lassen.

Im Bild erkennt man den Höhenunterschied bei genauem Hinsehen.

Das 4-Lochbild des originalen Domlagers wird auf das Alternativteil uebertragen, zentriert und neu gebohrt. Die 8 mm starken eingepressten Befestigungsbolzen werden aus dem originalen Domlager heraus und in die neuen Bohrungen des Alternativteils eingepresst.

Die anzufertigende Buchse im Bild gleicht den Höhnunterschied zwischen dem Rillenkugellager und dem Gewinde der Kolbenstange aus.

Das kleine Rillenkugellager, welches im alternativen Domlager eigentlich ungeschützt offen der Radhausumgebung ausgesetzt ist, wird hier durch den Einbau eines selbst angefertigten Lagerverschlußrings aus Kunststoff verschlossen. Somit soll grober Schmutz vom Lager ferngehalten werden.

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