Motor zerlegen

Im Rahmen eines Stammtisch-Techniktages haben wir einen Ro 80 Motor geöffnet. Dankenswerterweise hatten wir mit Jörg P. aus G. (im Bild) und W. S. zwei ausgezeichnete Instruktoren, die uns jeden Schritt erläutern und uns etliche Besonderheiten unseres Wankelmotors veranschaulichen und verständlich erklären konnten. Vielen Dank dafür an unsere beiden Instruktoren, die ja zudem noch von weit angereist waren.

Als Werkstatt und auch als „Tagungs- und Essensraum“ diente uns mal wieder Ingrids Halle in Paderborn Elsen. Vielen Dank dafür an Familie G. aus Elsen.

Gleich zu Beginn die größte Herausforderung: In einer sehr instabilen, zu kleinen Halterung war der Motor eingespannt und die Befestigungsschraube des  Schwungrades war noch mit gefühlten 400 Nm fest verschraubt. Erst nach mehreren Versuchen und mit schließlich sehr, sehr langen Hebeln ist es uns dann doch gelungen das Schwungrad abzunehmen. Somit konnten wir den Motor zur weiteren Montage derart drehen, dass die „Ölwanne“ nach oben zeigte.

Auch an der Vorderseite des Motors waren sämtliche Nebenaggregate, Pumpen und sogar die zur Wuchtgruppe gehörende schwere Guß-Riemenscheibe bereits entfernt. Somit konnten wir schon all die 8 mm Befestigungsschraben des vorderen Deckels, der Öwanne ausschrauben und sorgsam zur Seite legen. Die Besonderheiten der zwei verschiedenen Ausführungen von Öldosierpumpen sowie auch die verschiedenen Ölkreisläufe aus der Doppel-Motorölpumpe wurden sehr gut erläutert.

Nachdem der vordere Deckel, die auch so genannte Ölwanne mit leichten Hammerschlägen aus ihren Passbolzen befreit ist, legen wir auch die sorgsam zur Seite und wir sehen die ersten „Innereien“ unseres Ro 80 Motors. Wir entdecken die Antriebswellen und Zahnräder für die Doppel-Motorölpumpe, die Öldosierpumpe, die Vakuumpumpe und last not least für die mechanische Kraftstoffpumpe. Auch diese Wellen und Zahnräder lassen sich einfach ausbauen und zur Seite legen.
Die Doppel-Motorölpumpe mit ihren verschieden tiefen Ansaugrohren können wir ebenfalls einfach ausbauen, ebenso den dahinter und daneben sitzenden Öl-Wasserwärmetauscher zur Kühlung des Motoröls. Dieser war auch seinerzeit schon als kleinvolumiger Platten- oder Röhrenwärmetauscher ausgeführt.

Nachdem alle „Innereien“ aus unserer Ölwanne entfernt sind, sehen wir die vielen Sechskant Schraubenköpfe der langen 10 mm starken „Zuganker“, Dehnschrauben, welche die beiden Trochoiden und auch die „Lagerschilde“ vorne, Mitte und hinten miteinander als Paket verbinden. Auch diese werden allesamt herausgeschraubt und zur Seite gelegt.

Nun nehmen wir auch die zweite Ölwannenhälfte, die ja zur anderen Seite schon axiale Begrenzungs- und Dichtfläche für unseren Rotationsläufer ist, ab. An der ölverschmierten axialen Dichtfläche sehen wir zwar Laufspuren, jedoch sind diese für eine weitere Verwendung noch tolerierbar. Vom Läufer jedoch sind von den axial wirkenden Standdichtungen einige Teile zerbrochen und sind nun als Bruchteile aufzufinden. Dies wird sicherlich zu Kompressionsverlust und Ölverbrennung mit Rauchfahne gefürht haben.

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